Sonntag, 30. November 2008

Mein November

Auf ein neues! Am Sonntag schon wollte ich diesen Eintrag fertig stellen. Doch beim Schreiben desselben ist mir mein Rechner abgeraucht. Ja, es ist schlimmer als es klingt. Dankbarerweise hat mir Oscar für die Zeit der Reparatur sein Zweit-Notebook überlassen. Mal schauen, wie weit ich hiermit komme. Also nochmals das ganze:

 
Lang hat sich auf dieser Seite nichts geregt. Das hat auch einen guten Grund, wie ich finde. Denn schließlich lässt sich somit großartig eine große Geschäftigkeit simulieren.
Aber nein. Es hat sich, wie es sich gehört, natürlich tatsächlich einiges abgespielt hier in den letzten Tag und, wie es sich gehört, ist mir meine Zeit und Laune viel zu wertvoll, als dass ich mich detailverliebt auf all die Kleinigkeiten einlassen würde.
Mal ein paar generelle Fakten vorweg: Mir geht es nach wie vor fantastisch hier. Das Leben in meiner WG gestaltet sich nach wie vor auf einem sehr freundschaftlichem und freundlichem Niveau. Der zu Internatszeiten berüchtigte Lagerkoller nach den ersten zwei Monaten des Zusammenlebens auf engem Raum, dessen Zusammenhänge durchaus auch auf WGs übertragen werden kann, blieb aus und ich bin optimistisch genug, um zu behaupten, dass ein solcher Koller auch in Zukunft ausbleiben wird.
Vom Wetter der ersten Tage bleiben leider auch nur noch die Erinnerungen. Zwar sind die Temperaturen oft genug noch im zweistelligen Bereich, doch lässt ein kalter Wind vom kalten Landesinneren wohlige Lustgefühle alsbald erlöschen.
Mein Spanisch hält sich zurzeit auch leider noch in großzügigen Grenzen. Aber dafür verbessert sich mein Englisch spürbar, was ich immer wieder als praktische Ausrede mir selbst gegenüber empfinde, um mir weitere Bemühungen des spanisch Lernens bezüglich vorzuenthalten.
Doch ganz so schlimm steht es dankenswerterweise nicht um meine Anstrengungen. Zweimal in der Woche treffe ich mich mit der Montse. Ja dies ist ein Name. Ein recht gängiger sogar. Sie ist eine Doktorandin im Büro neben mir und gehört zu den Leuten, mit denen ich des Mittags zu speisen pflege. 
Da sie im vierten Jahr deutsch lernt (so nebenbei, nicht hauptberuflich) habe ich eins und eins zusammenaddiert und ihr einen regelmäßigen Austausch von Verbalien vorgeschlagen. Freudestrahlend (das macht sie häufiger) nahm sie an.
Voller Optimismus ging ich somit auch letzte Woche in das Language Exchange Meeting letzten Donnerstag. Dieses Couchsurfing Treffen war voller Leute. Entsprechend musste man sich bei den Verständigungen in den größeren Runden auf den sprachlich größten gemeinsamen Teiler einigen, welcher natürlich Englisch war.
Doch ich werde wiederkommen. Die Menschen haben mich mit ihrer Art und Weise mit mir zu kommunizieren davon überzeugt.  
Kickern ist in Spanien übrigens ein Albtraum. Da haben sich nicht so mit den guten deutschen Tugenden, wo das Spiel aus der Verteidigung und dem Mittelfeld heraus entschieden wird. Nein. Stattdessen hat man eine 3-3-4 Aufstellung, absurde Kickerfiguren aus Blech und eine gewölbte Spielfläche. Wehe dem, der gegen erprobte Spanier bestehen will!

Diese Erfahrung durfte ich zumindest letzten Samstag machen, welcher in einem Haus samt Bowlingbahn verbracht wurde. Bowlen war ich dann auch. Sogar gegen einen echten Amerikaner. Es stellte sich heraus, dass Markus und ich auf einem ähnlichen Niveau sind.

Hm? Und sonst? Oh ja! Ein Weilchen ist es schon her, aber ich bekam Besuch. Die Felicitas war für ein Wochenende zu besuch. Wir haben uns gut verstanden. Und wir haben es auch geschafft, die Pförtnerin auszutricksen. Denn eigentlich dürfen wir in unserer WG gar keine Mädels übernachten lassen, weil der Vermieter des Hauses ein fanatischer Katholik ist und da so seine Regeln hat.
Doch eine Pförtnerin hat nunmal am Sonntag ihren Ruhetag und auch Samstags ist sie nur am Vormittag da. Somit hält sich das Risiko gesehen zu werden in Grenzen.
Zwischendurch war ich auch auf einem Stereolab-Konzert. Ganz allein. Ich habe es sehr genießen können.

Achja! Und letzte Woche war ich ganz, ganz verrückt! Sowohl zweimal bin ich ganz früh aufgestanden, um einen Sonnenaufgang zu betrachten. 
Am Montag am Strand und allein und am Dienstag von der Anhöhe des Park Güells aus gemeinsam mit Markus. Hach. Kinners... Das war schon was. 
Gern würd ich jetzt all die Kitsch-Fotos hochladen! Doch das ist grad schwierig. Schließlich ist der Rechner auf welchem sich die Bilder befinden (hoffentlich nur vorerst) hinüber.

Grad gabs Risotto zum Abendbrot. Das war schön. Und auch lecker. Dabei kam mir sogar eine Idee, über was ich unbedingt noch schreiben wollte. Doch nun ist es mir entfallen. Ich werde später darüber berichten.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine herrliche Adventszeit!

Sonntag, 26. Oktober 2008

Menschen und Musik

Nachdem ich heute Morgen von der Zeitumstellung überrascht worden bin, fühle ich mich dank des Mehr an Schlafs endlich wach und fit genug, um den Hunger all meiner Stalker zu stillen, indem ich ein paar Informationshäppchen mehr offenbare. 

Wie zu erwarten war, ist eine ganze Menge geschehen. So durfte ich mich beispielsweise mit Julia treffen, einem Menschen, dem ich 2005 bei einem Mint-Treffen in Regensburg begegnet bin. Zufälligerweise führte sie ihre Abschlussfahrt nach Barcelona und so schien ein Treffen unausweichlich. Ich bin mit ihr durch viele Gassen und über viele Plätze gegangen und habe dabei erneut eine Menge interessanter Orte in diesem possierlichen Städtchen kennen lernen dürfen.




Bald darauf trafen auch meine Eltern hier ein, um eine Woche ihrer Herbstferien mir in Barcelona zu opfern. Fachmännisch führte ich sie in die topografischen Gepflogenheiten der Stadt ein und wir nutzen auch die Möglichkeiten, die einem ein touristischer Aufenthalt bietet. 

So waren wir einen Tag in Tarragona, einer kleinen Stadt mit großer römischen Vergangenheit und beschauten uns dort die Häuser. Auch ein typisch katalanisches Restaurant suchten wir auf und hatten typisch touristische Probleme, weil die Bedienung des Englischen nicht mächtig war und ich nicht des Spanischen Ess-Vokabular. Doch letztendlich war es lecker. Und sogar typisch katalanisch.


Eines anderen regnerischen Tages statteten wir Figueres einen Besuch ab, um uns Dalí anzugucken. Denn da gibt es wirklich eine ganze Menge von ihm zu sehen. Nur leider nicht das, was man von ihm kennt. 
Machte aber nichts. Denn es war trotzdem beeindruckend, wenn auch ziemlich anstrengend, sodass wir unmittelbar darauf schon den Heimweg antraten.
Natürlich gab es auch viele ausgiebige Spaziergänge durch Barcelona, aber mit einer Beschreibung derselben will ich jetzt niemanden langweilen.
Als ich meine Eltern dann am Donnerstag verabschiedete war mein Seelenschmerz verkraftbar, denn schließlich stand am Wochenende ein großes Ereignis an: gemeinsam mit Juan wollte ich mich nach Valencia wagen, um zum einen einem Konzert von Animal Collective beizuwohnen, als zum anderen natürlich auch diese vermeintlich großartige Stadt kennen zu lernen. 
Doch daraus wurde nichts. Nachdem Juan am Freitag bei der Abgabe eines Projektes für seine Uni feststellte, dass er es wohl versehentlich gelöscht haben muss, sah er sich gezwungen, das gemeinsame Wochenende, der Wiedererarbeitung des Projektes zu opfern.
So machte ich mich dann am Samstag Morgen allein auf die Socken um die Hügelkette im Norden Barcelonas zu besteigen. Bewaffnet mit einem katalanischen Führer in Buchform irrte ich zunächst ein wenig herum, fand dann aber doch genügend Anhaltspunkte, die mich schließlich auf den rechten Weg brachten.

Und was für einer! Links breitete sich Barcelona im gleißenden Sonnenlicht vor mir aus und rechts das Barceloneser Hinterland. Einige Stunde verbrachte ich damit den Bergkamm gen Westen zu belatschen, bis mich schließlich die Erschöpfung und der Hunger dazu brachten, die vom Führer beschrieben Tour in der Mitte abzubrechen. Ich suchte also einen Weg hinunter und wurde bald fündig. Doch die ganzen Mountainbiker, die denselben mit einer großen Geschwindigkeit hinunter rasten, führten bei mir zu Frustrationen. Also suchte ich mir einen anderen, noch steileren Weg hinunter und hatte eine große Freude daran, diesen hinunterzulaufen. Doch dann war Schluss. Der Weg endete an einer Quelle und viel Gestrüpp. Da ich nicht motiviert war, wieder hinaufzurennen, rief ich mir in Erinnerung, dass der Klügere ja nachgäbe und versuchte mir einen Weg durch das Buschwerk des Tibidabo hinunter zu kämpfen. Glücklicherweise konnte ich bald das Rauschen einer Straße ausmachen, welchem ich folgte. 
Na ja... Um es kurz zu machen: Brombeersträucher mochte ich noch nie so wirklich, jetzt erst recht nicht mehr.
Nach einer schönen Pizza machten sich Juan und ich noch mal auf in die Stadt, um zwei Tickets für Juana Molina am Dienstag zu besorgen. Außerdem zeigte ich ihm ein paar CD-Läden, die ich im Laufe der Zeit einmal gefunden habe. Es lohnte sich für uns beide.
Am Abend überließ er mir dann seine 130€ Kopfhörer, damit ich mich auf der Wohnzimmercouch ausbreiten konnte, um mich voll und ganz der Musik widmen zu können. Ein wahrlich schöner Moment.
Schließlich machte mir der Herr richtig Lust auf mehr Musik und bot sich an, mir alles beizubringen, was ich benötige, um selbst schöpferisch tätig zu werden. Heute Abend wird die erste Session sein. Ich werde bald berichten.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Die erste Woche

Puh, meine Lieben. Es ist so schrecklich viel geschehen in den vergangenen Tagen. Unmöglich alles wiederzugeben. Auch wenn es zu schade ist. Deswegen werde ich mich einfach mal auf die Höhepunkte beschränken. (Es muss ja schließlich nicht jeder Eintrag so lang werden, wie der letzte. Ihr habt schließlich auch besseres zu tun, als euch stundenlang durch mein Leben zu wühlen.)

Mein Einzug

Es war nicht sonderlich spektakulär. Es war nämlich niemand da und so konnte ich in Ruhe meinen Koffer auspacken. Das Zimmer war glücklicherweise doch noch groß genug um alles unterzubekommen. Auch ein schönes, großes Schwarz-Weiß-Bild ließ der Vormieter an der Wand über meinem Bett übrig. Doch sonst musste noch einiges getan werden. Der beige-braune Fliesenboden könnte ein wenig Abwechslung gut gebrauchen und auch sonst waren die kahlen Wände im Halbschatten meiner Existenz durchaus bedrückend. Nein. So konnte ich mich noch nicht wohl fühlen. Es musste etwas geschehen. Ich fertigte eine Liste an
Bald darauf erschien Juan und wir erzählten ein wenig. Und auch Oscar erwachte und gab mir bald darauf eine schöne Anleitung, auf welche Angebote der Stadt ich mich besonders freuen könne, und wie diese Punkte zu erreichen seien.
Ich entschwand also bald nach draußen und machte einen ausführlichen Spaziergang in Richtung des Meeres und konnte dabei allerlei des Sehens würdige Sehenswürdigkeiten sehen.

Mein Wohnumfeld

Am nächsten Tag machte ich mich daran, mal meinen Block zu checken. Ein Supermarkt ist erfreulicherweise keine 30 Meter vom Hauseingang entfernt. (was ich schon vorher herausfand, ja...) und sonst sind da viele teuere und edel dreinschauende Geschäfte in welchen man Möbel erstehen kann. Und ein paar Essmöglichkeiten, deren Zielgruppe ich jedoch nicht bin (meine Haare sind glaub ich zu lang dafür). Und sonst. pff... das übliche. Handyladen, Banken, Hundefutterboutiquen... Auch einen französischen Bäcker konnte ich zwei Blöcke entfernt ausmachen, der ein schönes, sogar recht dunkles(!), selbst gemachtes Brot anzubieten hat. Meine große Sorge vor zu viel Weißbrot konnte mir also genommen werden.
Außerdem nutze ich die Möglichkeit, mir nun Gràcia nochmals genauer anzuschauen, welches direkt an meinem Block anschließt.
Es gibt dort immer wieder etwas Neues zu sehen! Schön!Ich durchquerte es, um mich auf den Weg zum Park Güell zu machen. Eine weitere Perle Gaudís. Nachdem ich mich die Anstiege hochkämpfte sah ich mich mit dem Schlimmsten konfrontiert: Touristen. Geschätzt waren es sehr viele. Zu viele. Und das ganze überflüssige Brimbamborium drumherum. Und alles nur für ein bisschen Kunst und ein bisschen Aussicht auf die Stadt.
Schnell suchte ich mir einen fast versteckten Hinterausgang und schlug mich durch die Büsche auf der Suche nach ein wenig Selbstfindung und so. Dabei erklomm ich einen Berg, der einen wahrhaftig schönen Blick auf das Häusermeer Barcelonas bot. Schade nur, dass die Sonne am falschen Ort war. Denn die obligatorischen Fotos waren nicht übermäßig berauschend. Ich werde es vielleicht mal beim Sonnenaufgang versuchen.

Couchsurfing-Treffen
Am Abend eben jenen Freitags ist die gesamte WG aufgebrochen, um dem Couchsurfing-Treffen beizuwohnen. Oscar und ich ein wenig verspätet, da wir noch ein Film sahen. Den Titel möchte ich nicht nennen. Nein. Zum einen ist es mir peinlich und zum anderen war er tatsächlich so schlecht, wie eigentlich zu erwarten war.
Viele Menschen sind gekommen, um auf der Dachterasse eines wichtig aussehenden Gebäudes zusammenzukommen. Viele, viele Getränke und auch einiges zu Essen gab es dort. Und auch Menschen. Auch viele, viele.
Nachdem ich dann warm mit den anderen Menschen wurde und wir das Gebäude verlassen mussten sind wir zum Parque Miró marschiert und fanden dort Performanzen von zwei – wohl lokalen – jugendlichen Musikgruppen vor. Schöne Musik, und verschiedenste Menschen die mit einem Reden. Toll.
Schließlich sind dann drei Italiener (bzw. -innen), ein Barcelonese, eine Moskauerin und ich nach Grácia gefahren, um es uns dort in einer Bar gut gehen zu lassen.
Während die anderen sich beeilen mussten, gegen zwei die letzte Bahn zu erwischen, konnte ich nach einer gemütlichen Viertelstunde Fußmarsch meinem Heim Hallo sagen. Super sowas.

Ein erlebnisreicher Samstag
Der Tag fing damit an, dass Juan, Markus und ich zur Markthalle nach Grácia wanderten, um uns an den reichhaltigen Angeboten sämtlicher Stände zu erfreuen. Im Anschluss kochte ich mir ein leckeres Mahl mit meinen frisch erstandenen hausgemachten Ravioli. Oh mann! So eine Wohltat!
Nach einer Weile ausladenden Schwelgens lud mich Juan ein, ihm zu einer Musik-Konferenz zu folgen, die gerade in Barcelona stattfindet. Sie wurde von der Red Bull Music Academy organisiert. Fragt mich nicht nach den Hintergründen oder ähnlichem. Es war gratis und in einer coolen Location. Und mit Om'Mas Keith als Vortragenden.
Es ging im Grunde darum, was man alles beachten sollten, um Musik nicht so sein zu lassen, wie sie schon ständig herumschwirrt. Quasi ein Wegweiser, wie man Wegweiser missachtet.
Im Anschluss sind Juan und ich dann zum MACBA um eine dortige Musik-Installation zu bestaunen. Interaktiv! Mit Lichtern! Eine wirklich imposante Erfahrung.
Danach latschten wir noch ein wenig in der Innenstadt herum und fuhren dann heim.
Nun mussten wir uns auf die kommende Party im Razzmatazz vorbereiten. Zumindest Markus und ich. Denn Juan war schon äußerst müde.
Wir leerten also einen halben Flasche Wermut und spielten eine zermürbende Partie Schach, um uns dann gegen zwei auf den Weg zu machen.
Nachdem Markus den Weg ausfindig machen konnte, indem er sich von einer Spanierin auf französisch den Weg hat beschreiben lassen, konnten wir anschließend den Club elegant über den "Invitados"-Eingang betreten und konnten somit 12 Euro Eintritt sparen.
Es war schon ein großer Club. Und endlich auch mal vernünftige DJs. Oscar betätigte sich an der Leinwand des größten Floors. Dem Indie-Rock-Floor. Gute Arbeit hat er geleistet und auch die Musik, war hübsch tanzbar.
Außerdem besuchten wir auch noch die anderen Floors. Alternative-Electro, Techno und ich vermute mal, dass es Drum'n'Bass war. Letzteres gefiel mir sogar besser als früher erwartet.
Spät sollte es werden. Um sechs Uhr betrat ich mein Zimmer, um ausgiebig zu schlafen und einen ruhigen Sonntag zu verbringen.

The Song-Lyrics-Generator will go on!

Hier eine kleine Nachricht für Zwischendurch. Ich habe gerade mit Juan geredet. Juan macht ja Musik. Elektronische experimentelle Musik. Und zwar professionell - mit Label und so. Sechs Alben hat er schon herausgebracht.
Seine Musik wird online gratis von den Labels zur Verfügung gestellt. Links werden folgen.
Im November geht er auf Tour mit seiner neuen Platte. Hier mal sein myspace-link

So. Nun aber zum Thema: Wie schon erwähnt hat er Interesse an den Prinzipien des Song-Lyrics-Generators geäußert und ich habe ihm die grobe Funktionsweise erklärt.
Nun ist die Idee, ein Lied zu erzeugen, in welchem Wörter keine Rolle spielen. Wir brauchen also kein Lexikon aus Wörtern, nein. Wir brauchen viel mehr eines, welches aus musikalischen Pattern besteht, aus welchen ausgewählt werden muss. Und wir brauchen eine Grammatik, die fähig ist, Musik zu produzieren, die nach was klingt. 
Das wird spannend. Am Samstag werden wir viel darüber reden. Ich halte euch auf dem Laufenden!

(und ja, ein weiterer Eintrag ist bereits in Arbeit, aber der dauert mal wieder etwas länger)

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Der erste Eintrag

  Prolog
Vor einiger Zeit ergab es sich, dass ich aufgrund meines Spanischkurses Herrn Evert nach einem spanischsprachigen Aufenthaltsort fragte. Sein Rat sollte mich nun nach Barcelona schicken.
Er setzte mich mit meinem jetzigen Host, Gemma, in Verbindung und alles lief gänzlich ausgezeichnet und problemlos.
Einzig über eine Wohnung musste ich mir nun noch Gedanken machen. Doch schon bald fand ich eine in loquo.com eine ausgezeichnete Seite wo täglich dutzende neue Angebote für WG-Zimmer eintrudeln. Nun wurde mir aber empfohlen, keinen Gaul im Sack zu kaufen, sondern besser vor Ort zu suchen. Denn schließlich sind die Menschen überall daran interessiert, einen übers Ohr zu hauen. Somit meldete ich mich also beim Couchsurfing-Projekt an und versuchte so ungefähr zwei Wochen vor meinem Flug mit mehr oder minder stetiger Intensität eine passende Couch zu finden. Doch hatten alle Antworten leider eines gemein: Entweder sie kamen nicht, oder sie waren negativ.
Glücklicherweise erzählte ich zuvor der Gemma in einem Nebensatz von meinem Vorhaben, mir für die ersten Tage eine Couch zu suchen, und erfreulicherweise meinte sie, dass sie mir für den Fall, dass es mir an Couchen fehle, ihr Quartier anbieten würde. Natürlich wollte ich diesen Fall vermeiden und diese arme Frau nicht mehr als nötig mit meiner Anwesenheit belästigen. Doch letztlich sollte ich für ihr Angebot sehr dankbar sein und so konnte ich ihr am Abend vor meinem Abflug eine Zusage für mein Kommen geben. 
Der letzte Abend wurde in trauter Runde mit insgesamt 5 Menschlein bestehend aus zwei Jetzt-Dritties (Thomas und Johannes), Volker, Oli und mir verlebt. Bestimmt hätten wir ob unserer langen Trennung viel geweint, doch Konsolen vermögen es glücklicherweise, gut von unnötigen Emotionen abzulenken. 

  Die Ankunft
Der nächste Morgen sollte sich früh bei mir melden. Der Tag meiner Abreise war nun also da. Den Vormittag verbrachte ich zu großen Teilen damit, endlich meinen Koffer zu packen, mit Volker ein wunderbares Frühstück mit meinen ersten beiden Folgen Scrubs zu verspeisen und mich ständig zu fragen, was ich alles vergessen habe könnte. Die Bahnfahrt zum Flughafen Köln/Bonn war nur wenig Spektakulär. Deswegen möchte ich mich jetzt nicht im Detail über das Verhalten meiner Mitreisenden auslassen. Pünktlich, um 15:15 Uhr – zwei Stunden vor Ab
flug, checkte ich also in und vertrieb mir die Zeit, indem ich in meinem Spanischlehrbuch herumblätterte und mich stark wunderte, was ich vor drei Monaten noch alles wusste. Doch es half nicht viel. Der Flieger verspätete sich dennoch. Und somit schien mein pünktliches Erscheinen zur verabredeten Zeit von 9 Uhr daheim bei der Gemma stark in Gefahr zu sein.
Im Flieger hatte ich einen Fensterplatz! 
Nur, wie das eben so ist, direkt über dem Flügel. Aber es war eh nur selten anderes zu sehen als graue Wolkensuppe. Nur einmal sah ich schneebedeckte Hügel, was mich sehr an meinen geografischen Kenntnissen zweifeln ließ.
Dann landete ich schließlich und machte mich auf die Suche nach Koffer, Bahn und Gemma. Alles gar nicht so einfach. Drei Fahrscheine und anderthalb Stunden benötigte ich, um also gegen halb elf vor ihrer Tür zu stehen. (Mittlerweile ist klar: ich hätte es auch mit einer Busfahrt mit einer Dauer von gut 20 Minuten schaffen können. Aber lieber ist man später klug und vorher dumm, als andersrum)

Gemma begrüßte mich in einem rotkarierten Pyjama und wimmelte all meine Entschuldigungsversuche, meine Verspätung betreffend vehement ab. Sie dachte schon, dass ich zu optimistisch gerechnet habe. 
Da ich mit Gemma wohl auch in Zukunft viel zu tun haben werde, erzähle ich mal ein wenig von ihr: Sie hat ein sehr freundliches Gesicht mit kurzen schwarzen Haaren oben drauf. Ich schätze sie mal auf knapp über 30 Jahre. Außerdem spricht sie ein sehr schönes Englisch und kann gemeinhin als sehr höfliche Person beschrieben werden, die mir sämtliche Freiheiten gelassen hat, zu tun und zu
 lassen was ich will. Zudem war auch noch ihr Ehemann anwesend. Ebenfalls ein sehr, sehr netter Kerl. Ihre beiden Kinder (ich schätze mal 1 Jahr bzw. 4 Jahre alt) sind kurz zuvor ins Bett gegangen worden.
Nach einem nicht allzu langen Plausch und einer kleinen Mahlzeit, deren Hauptbestandteil Käse äußerst deliziös war (zu schade dass ich den Namen vergaß...), sind wir dann alle in die ihm zuzuordnenden Betten gestiegen. Meine Matratze war eine Wohltat. 

  Der erste Tag
Der nächste Morgen wurde mit viel Geheul begrüßt. Der Große hatte offenbar ein Problem. Aber meine Anwesenheit ließ ihn auf wunderbare Weise verstummen. Große Augen waren nun das einzige Kommunikationsmittel.
Gemma verabschiedete sich bald, um die Kinder zum Kindergarten oder so zu bringen. Nach meinem Aufenthalt im Bad traf ich auf die Putzfrau. Ich versuchte ihr den Schreck zu nehmen. Auf französisch. Naja...

  Das Telefon
Ich machte mich nun also auf den Weg. Bewaffnet mit einer Liste bestehend aus drei Telefonnummern von Couchsurfern, die ein Angebot gemacht haben. Nun brauchte ich zunächst einmal eine spanische Nummer, um mich bei den kommenden Telefonaten nicht dumm und dämlich zahlen zu müssen. Ich fuhr mit Bahn und Metro also in meiner Ratlosigkeit zum Plaça de Catalunya, quasi dem Zentrum von Barcelona, um nach Mobilfunkvertragsanbietern Ausschau zu halten.
Gleichzeitig bot sich mir die Gelegenheit, Barcelona am helllichten Tage begutachten zu können. Ich nutzte sie. Ich schlenderte also die Ramblas entlang. Einer mit dicken Platanen gesäumten Einkaufstrasse mit viel Musik und vielen angemalten und verkleideten Menschen die da rumstanden und sich fotografieren ließen. 
Letztlich entschied ich mich, zur Movistar-Filliale zu gehen, da ich dessen Netz scheinbar überall nutzen konnte. Selbst in der Metro gab es überall vollen Empfang.
Nach zehn Minuten Warten fand ich heraus das man eine Nummer ziehen muss. Ich war Nummer I008 und in jenem Moment war Nummer I006 in ein Gespräch verwickelt (Außerdem gab es noch so lustige Nummern wie R042 und C005, doch die waren wohl für andere Leute gedacht). Die Nummer I006 sollte erstmal eine Weile brauchen. Ich setzte mich also dort auf ein Sofa und schaute auf ein dortiges Fernsehgerät. Es setzten sich zwei junge Damen dazu. Sie sprachen deutsch. In der Hoffnung auf ein wenig Zeitvertreib sprach ich sie an und es stellte sich heraus, dass sie die Nummer I010 waren und ebenfalls eine prepaid-Karte haben wollten. Also taten wir uns zu
sammen und warteten fast eine Stunde. Doch dummerweise verließen mich die beiden, als sich ein anderer Angestellter Zeit für sie nahm und so stand ich schließlich allein vor einer Movistar-Angstellten, welche kein Wort Englisch verstand. Halleluja. 
Soweit das, was ich herausfand: Prepaid-Karten allein gibt es da nicht. Nur in Verbindung mit einem neuen Handy. Am liebsten wäre ich da gegangen. Aber ich hatte keinen Bock woanders wieder so lange warten zu müssen... (Das gehört da wohl zur Marketingstrategie) und so hielt ich nach anderthalb Stunden schließlich ein 19 Euro Billig-Samsung Handy mit sechs Euro Guthaben in Händen. Yeah!

  Die erste Wohnung
Ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen und wurde nicht fündig. Also ging ich nach Norden gen Gracia. Ein Viertel, welches mir Gemma sehr ans Herz gelegt hat. Und sie sollte recht behalten. Es hat den Charme eines italienischen Bergdörfchens. Nur mit größeren Häusern, mehr Menschen, mehr Autos und ganz viel Trubel überall. Viele künstlerisch angehauchte Läden waren dort anzutreffen. Ich ließ mich schließlich neben einem Spielplatz am Plaça de John Lennon nieder und rief die Valentina an, die ihre Wohnung für den Monat Oktober anbot. 
Die Wohnung war erfreulicherweise zu haben und ich sollte mich in einer halben Stunde in der Carrer de Còrsega 466 anfinden. Haha. Die Straße ist fast fünf Kilometer lang... Ich ging einfach geradewegs auf diese Straße zu und fand mich glücklicherweise bei Nummer 410 wieder.
Bald also war auch die Nummer 466 erreicht und ich wurde vor ein erneutes Mysterium gestellt. Es gibt keine Namensschilder an den Klingeln sondern es wird lediglich das Stockwerk und die Nummer der Wohnung innerhalb des Stockwerkes angegeben. Erster Stock zweite Klingel war die Anweisung. Ich klingelte, die Tür außen ging auf. Ich ging die Treppe hoch und befand mich vor verschlossenen Türen. Ich rief Valentina nochmals an und sie meinte, sie würde die Türe öffnen. Es geschah nichts. Verunsichert schaute ich ein Stockwerk weiter unten nach. Nichts. Aber in der zweiten Etage wurde ich dann glücklicherweise fündig! Yeah!
Fassen wir es kurz: das markanteste an Valentina war der Minirock. Sie stammt aus Italien und hatte eine weitere Mitbewohnerin und einen Bewerber aus Griechenland für ein anderes Zimmer in der WG dort und sprachen im schönsten Spanisch miteinander. Das Zimmer. Nun ja. Es war zwar recht groß (so ca. 12qm) aber auch recht dunkel, da sich hinter dem Fenster nur in einer dieser seltsamen, aber hier typischen Innenhöfe befand. Außerdem war man im Wohnzimmer fröhlich am Paffen. Alles Faktoren die mich nicht begeisterten. Aber immerhin: ich war bislang der einzige Interessent. Hätte ich Interesse das Zimmer für 310€ zu nehmen, könnte ich es nehmen.

  Die Zweite Wohnung
Oscar, die Nummer zwei, war grad in einem Meeting und sagte, ich solle ihn ein einer Stunde nochmals anrufen. Pedro, Nummer drei, war verwirrt, rede viel Spanisch und legte dann auf.
Ich nutzte die nun entstandene Pause, um mir einmal die Sagrada Familia anzuschauen, die sich nun keine zehn Minuten entfernt hielt. 
Sicher das Gebäude kennt man. Man hat es schon so oft sonstwo abgebildet gesehen. Doch sind die Dimensionen dieses Bauwerks überwältigend, wenn man direkt davor steht. Die Formenvielfalt und diese organische Bauweise Gaudis, die einen förmlich zu verschlingen versucht, trägt auch einiges dazu bei, sich noch kleiner, als man ohnehin schon ist, vorzukommen.
Im Anschluss trudelte ich noch ein wenig über die Gaudi-Straße und lief im Anschluss wieder Richtung Gracia zurück, um Oscar nochmals anzurufen. Dieses Mal erfolgreicher. Ich watschelte also zur Wohnung, die sich lustigerweise direkt in Opposition zu einem Gebäude befindet, welches ich schon aus meinem Spanischlehrbuch kannte. Nachdem ich mich deswegen fast totlachte trat ich also Oscar gegenüber und bestaunte die Wohnung, die sich als recht schön erwies. Bloß das mir zuzuweisende Zimmer war mehr ein Loch denn ein Raum. Klein und Dunkel - für 390 Euro. 
Ich plauderte also ein wenig mit Oscar über mich und meine kommende Tätigkeit in Barcelona, derweil er telefonisch von zwei weiteren Bewerbern unterbrochen worden ist. Er meinte dann, als schon der nächste Kerl, der sich das Zimmer anschauen wollte, dass er mich sehr nett und interessant fände und mich dann am Abend anrufen würde, wenn Näheres feststünde.

  Die dritte Wohnung
Nun war meine Liste also abgearbeitet. Ich machte mich also wieder auf nach Gracia und suchte und fand dort ein Internetcafe und durchsuchte die WG-Zimmerangebote der letzten drei Stunden (ich schätze mal 50 Stück!) nach brauchbarem Material. Drei weitere Nummern besiedelten nun meine Liste und ich machte mich bald darauf daran, die nächste Nummer einer - der Anzeige nach -scheinbar sehr tierlieben Dame zu wählen. Bevor ich mir jedoch die Wohnung hätte anschauen können, wollte sie jedoch dass ich ihr etwas über mich und meine Absichten erzählen. 
Schließlich bekam ich ihre Adresse, irrte zur nächsten Metro-Station und fand eine Mittfünfzigerin im Türrahmen vor. Sehr modern zwar, aber dennoch mit grauem Haar.
So ließ sich auch der Zustand der Wohnung bezeichnen. Der Sohn oder so, verlässt das Haus für ein halbes Jahr und so suche die Dame Ersatz. Aber auch ein portugiesischer Student wohnte dort. Mein Zimmer wäre auch wiederum sehr dunkel, weil das Fenster in einen Innenhof zeigte, aber immerhin ein stückweit größer. Für rund 370 Euro. Das schlagkräftigste Argument war jedoch die gemeinschaftlich nutzbare Dachterrasse, die sich über das gesamte Dach erstreckte, und fantastische Aussichten bot. 
In der Zwischenzeit rief Oscar an, um zu fragen, ob ich nicht diesen oder den nächsten Abend Lust auf ein gemeinsames Dinner hätte, um auch die anderen Menschen der WG kennen zu lernen. Ich sagte zu, legte mich aber auf noch keinen Termin fest.

  Die vierte Wohnung
Nachdem sich eine Nummer auf meiner Liste als nicht anrufbar erwies, rief ich also die letzte Nummer an und bekam eine Adresse vorgesetzt, die keine meiner Karten zu verzeichnen vermochte. 
Nach vielen Telefonaten mit dem Inserenten und der tatkräftigen Unterstützung der Bevölkerung fand ich mich schließlich weit im Norden der Stadt auf einer Anhöhe wieder. Der Blick, der sich mir bot, als ich durch die Häuserschluchten lugte, war famos. Die ganze Stadt breitete sich wie ein Häuserteppich vor mir aus. Mein Atem stockte.
Ich betrat also die Wohnung und ein stattlicher Argentinier stand mir gegenüber der mir sehr freundlich in einem sehr schönen spanischem Akzent (in Englischer Sprache) die Wohnung, mein Zimmer und seine Freundin zeigte. Das Zimmer war grob geschätzt so groß, wie das von Nummer drei und ebenso war fünf Meter hinter dem Fenster schon wieder die nächste Wand.
Das Pärchen kam mir jedoch leider vor, wie ein altes Ehepaar, die sich einen Untermieter suchen. Übermäßig viel Action konnte ich von ihnen nicht erwarten. Sie betonten auch immer wieder, dass ich mir keine Sorge machen müsste, weil sie mich eventuell stören könnten, weil sie ein sehr ruhiges Leben führen. 
Nein, so etwas wollte ich nicht. Ich habe hier den Bedarf nach viel zwischenmenschlicher Interaktion. Als ich gerade dabei war, mich zu verabschieden, rief Oscar mich wiederum an und meinte, dass geplant sei, gegen neun ein Dinner mit der WG zu haben und fragte, ob ich nicht kommen könne. Es war bereits acht Uhr und ich war sehr motiviert und glücklich über diesen Vorschlag zu diesem Zeitpunkt.

  Die Entscheidung
Pünktlich, wie es sich gehört, betrat ich die Wohnung und neben Oscar waren auch Juan und Markus zu sehen. Wie sich herausstellte, hat sich Oscar für mich als neues WG-Mitglied entschieden und wollte mich nun den anderen Präsentieren. Der Song-Lyrics-Generator, von welchem ich Oscar beim ersten Gespräch erzählt habe, hat wohl einen bleibenden, vielleicht sogar entscheidenden Eindruck gemacht, so mein Verdacht, weil Juan mich bald darauf ansprechen sollte. 
Juan ist nämlich Musiker. He loves making noise. So einer seiner Aussagen. Er macht also elektronische Musik, mit allem was dazu gehört Synthesizern und so. Doch möchte er sich auch lösen von den Zwängen der Computerindustrie. Sich mehr als Musiker statt Programmierer fühlen, der auch während seiner Auftritte Musik live produzieren kann, anstelle sie einfach abzuspulen. Zurück zu Oldschool-analog-Geräten also. Er experimentiere viel mit neuen "Instrumenten" zurzeit. Ach ja! Aus Mexico kommt der Herr. 
Markus kommt aus der Schweiz. Aus der Deutsch-Schweiz bei St. Gallen. Er macht irgendeinen administrativen Kram bei einer deutschen Firma. Lohnabrechnungen und so. Markus ist, glaube ich, der größte Mensch, den ich kenne. Aber sonst ein echt netter Kerl, der gern kocht, Sport treibt und sich auch in größeren Menschenmengen sehr sozial gibt. Er lernt gerade Spanisch und wir sind beide wohl auf einem ähnlichen Niveau.
Oscar. Oscar ist toll! Ein echt liebenswerter Typ, der in einer chillig-freundlichen Art und Weise durch den Tag flattert. Er stammt aus Barcelona, ist 28 Jahre alt und betätigt sich als VJ. Videojockey. So hat er bei einem Festival beispielsweise mal bei Justice (er kannte die Band zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht), für die passende visuelle Begleitung gesorgt. Auch hat er uns eingeladen, zu seinem VJ-Einsatz kommenden Samstag im Razzmatazz, einer sehr angesagten Disco in Barcelona, zu kommen.

Wir entschlossen uns schließlich in eine Bar ins benachbarte Gracia zu gehen, um dort auf Juans Geburtstag anzustoßen und fleißig zu speisen.
Ich war zunächst noch ein wenig skeptisch, ob mir ein solches kleines, doofes, dunkles Zimmer 390€ wert sein sollte. Doch dann wurde mir klar. Ich bezahle damit schließlich nicht nur die Miete für den Raum, sondern miete meine WG-Mitbewohner quasi mit. Und nach dem gemeinsamen Mahl wurde mir klar, dass es mir das definitiv wert war. Ich sagte zu.

  Schlussbemerkungen
Nun konnte ich also mit den Schlüsseln in der Tasche den Weg zu Gemma antreten. Ich hatte Glück, acht Minuten bevor der letzte Zug nach Sant Boi fuhr, erreichte ich die Station am Plaça de Espanya, um schließlich gegen halb eins Gemma aus dem Schlaf zu reißen.

Ich hätte wahrhaftig nicht erwartet, dass es so schnell gehen könnte, eine Wohnung zu finden. Schließlich habe ich vielerorts gelesen, dass es äußert hart sein soll, und nach wie vor sehe ich im Couchsurfing-Forum Hilfegesuche von Leuten, die schon vor zwei Wochen auf der Suche gewesen sind. 

Ein wenig skeptisch, ob ich mich nicht zu vorschnell entschieden haben könnte, schlummerte ich ein, um mit der Gewissheit aufzuwachen das richtige getan zu haben.